Top-Ten Juni 2017 in Hamburg

Im Rahmen der Workshop Reihe Fit für die Praxis fand am 9. und 10.06.2017 der erste Workshop mit dem Titel "Top Ten" statt. Der Name des Workshops bezieht sich auf die zehn wichtigsten Diagnosen in der dermatologischen Praxis.

Zu diesem Thema startete der aus Bremen angereiste Dr. Uwe Schwichtenberg seinen Eröffnungsvortrag. Aus einer Fülle an fachkundigen Detailinformationen zu den am häufigsten vorkommenden Krankheiten destillierte Dr. Schwichtenberg zunächst 17 und reduzierte dann auf 5 Krankheitsbilder. Angefangen mit Talgdrüsenüberfunktionserkrankungen referierte er über Ekzeme, Psoriasis, Infektionen, Rhinokonjunktivitis allergica und Nahrungsmittelallergien.

Beginnend mit einem Foto der betroffenen Haut, folgte jeweils die Beschreibung der Therapie und die nicht unwichtige Antwort auf die Frage, wie erkläre ich es meinem Patienten. Immer wieder suchte Dr Schwichtenberg den Kontakt zu den Teilnehmern des Workshops und war mehrfach positiv überrascht, genau die richtige Antwort zu erhalten. Die Fülle der Detailinformationen hätten wohl den zeitlichen Rahmen des Vortrags gesprengt, wenn nicht der ein oder andere Punkt übersprungen worden wäre und Dr. Schwichtenberg durch den für ihn typischen Hochgeschwindigkeits-Vortrag durch die dem Fachpublikum z. T. bereits bekannten Therapieempfehlungen geführt hätte.

So hatten die gegen Ende des Vortrags nahezu vollständig erschienenen Teilnehmer einen fundierten Einstieg und erfreuten sich beim gemeinsamen Abendessen reger Konversation.

Der Samstag begann mit einem Highlight. Dr Jürgen Kreusch, ein Urgestein der dermatologischen Praxis, erschien ausgestattet mit modernster Technik im Taschenformat. "Die beste Investition der letzten 5 Jahre" nannte er den Aufsatz für sein Smartphone, das damit zum Dermatoskop wurde. Dr. Bandholz begrüßte diesen hervorragenden Referenten, der sich auch nicht durch die etwas schwer in den Griff zu bekommende Haustechnik des ansonsten sehr positiv wahrgenommenen Veranstaltungsortes aus der Ruhe bringen ließ. "Ich habe alles dabei."

Die auch an diesem Morgen pünktlich und vollständig erschienenen Seminar-Teilnehmer erlebten einen bis ins Detail bestens vorbereiteten Praktiker, der sehr übersichtlich und gut verständlich durch seine reichhaltige Sammlung von dermatoskopischen Bildern führte, und das Auditorium mehrfach auf äußerst schwer zu diagnostizierende Fälle aufmerksam machte. In diesem Vortrag ging neben der Erläuterung typischer dermatoskopischer Kriterien ganz unterschiedlicher benigner und maligner Veränderungen auch darum,  sekundenschnell zu entscheiden: "drinlassen oder rausschneiden".

Nach dem Mittagessen folgten die ebenfalls mit Spannung erwarteten Beiträge zu Praxismanagement und - Kommunikation von Dr. Thyra C. Bandholz und Kristin Rosenow. Nach den hochverdichteten Vorträgen von Dr. Schwichtenberg und Dr. Kreusch konnten die Zuhörer Dr. Bandholz ein Stück weit auf ihrem täglichen Weg in ihre Praxis begleiten. Vermeintlich banale Details wie liegengebliebene Zigarettenkippen vor dem Praxiseingang führten schnell zu Fragen nach Zuständigkeit und interner Praxis-Kommunikation. Bei diesen Themen wurden dann auch die Workshop-Teilnehmer selber aktiv und beteiligten sich rege durch Fragen aber auch durch wertvolle Tipps aus der eigenen Praxis.

Der rege Austausch setzte sich fort, als Kristin Rosenow mit z. T. sehr anschaulichen Beispielen die Außenkommunikation von Arztpraxen thematisierte. Hier ging es insbesondere um die Schnittstellen Telefon und Internet. Wie spreche ich mit meinen Patienten, wie nutze ich technische Mittel um den "Tsunami" der Terminanfragen (O-Ton einer Teinehmerin) zu bewältigen.

Die Resonanz auf die Beiträge von Dr. Bandholz und Kristin Rosenow machte deutlich, dass die im Medizinstudium unterrepräsentierten Themen wie Management & Kommunikation angesichts des bunten Portfolios zwischenmenschlicher Themen in der Praxis für die jungen Kollegen von großer Bedeutung sind.

Nach diesen Beiträgen am Ende des FfdPraxis-Workshops wurden dann auch rege Adressen und weiterführende Kontakte ausgetauscht.

Viele der Teilnehmer bedankten sich persönlich beim JuDerm-Team und zeigten großes Interesse an zukünftigen Angeboten.