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Blasenbildendes Erythem an der rechten Schulter

Überblick

Ein 73-jähriger Mann wurde mit der Verdachtsdiagnose eines Erysipels in unsere Ambulanz überwiesen. 

Anamnese und klinischer Befund

Ein 73-jähriger Mann wurde mit der Verdachtsdiagnose eines Erysipels in unsere Ambulanz überwiesen. Der Patient stellte sich mit seit 4 Tagen bestehenden rechtsseitigen Schulterschmerzen vor, verneinte jedoch ein kürzliches Trauma. Darüber hinaus hatte er eine beginnende rötliche Verfärbung der Haut sowie Blasen im betroffenen Areal bemerkt.Die Hautuntersuchung ergab eine scharf abgegrenzte, livide Makula mit teils intakten, teils rupturierten Blasen im rechten Brustbereich und am proximalen Humerus. Die Blasen schienen gasgefüllt zu sein, bei einigen lag jedoch nach Fenestrierung eine serös-blutige Sekretion vor. Außerdem wurden palpatorisch Krepitationen festgestellt. (Abbildungen 1, 2). Eine potenzielle Eintrittspforte war nicht abgrenzbar. Der Allgemeinzustand des Patienten war reduziert, die Körpertemperatur und die Vitalzeichen waren zum Zeitpunkt der Untersuchung unauffällig. Relevante Vorerkrankungen oder eine medikamentöse Immunsuppression lagen nicht vor.

Diagnostische Abklärung

Die Blutuntersuchung ergab eine Leukozytose (20,86 G/l; Referenzbereich: 3,5–9,8 G/l) sowie eine Erhöhung von C-reaktivem Protein (30,8 mg/dl; < 0,6 mg/dl), Interleukin-6 (9448 pg/ml; <7 pg/ml) und Procalcitonin (95,10 μg/l; <0,5 μg/l). Auch die Kreatinkinase (CK) war um das 53-fache des oberen Normalwerts erhöht. Eine Computertomographie der betroffenen Extremität bestätigte Luftansammlungen im subkutanen Weichteilgewebe und im Musculus deltoideus, Musculus biceps brachii sowie in Teilen des Musculus pectoralis und des Musculus sternocleidomastoideus rechts. Bei der explorativen Inzisionsbiopsie am lateralenOberarm trat bierbraune Flüssigkeit aus dem subkutanen Gewebe aus. Ein direkter Antigentest aus der Inzisionsstelle auf Streptokokken Typ A war negativ.

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