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Persistierende Gesichtsschwellungen: Eine diagnostische Herausforderung

Überblick

Ein 21-jähriger Mann wurde wegen einer akuten erythematösen ulzerierten Läsion auf der linken Gesichtshälfte in unsere dermatologische Abteilung überwiesen.

Anamnese und Befunde

Ein 21-jähriger Mann aus Tunesien ohne nennenswerte medizinische Vorgeschichte wurde wegen einer akuten erythematösen ulzerierten Läsion auf der linken Gesichtshälfte in unsere dermatologische Abteilung überwiesen. Diese wurde zunächst als gewöhnliches Gesichtserysipel für 10 Tage mit einem Breitspektrum-Antibiotikum behandelt, ohne dass es zu einer Verbesserung kam. Der Patient war Landwirt und gab an, häufig Cannabis zu konsumieren. Er verneinte Husten, Nachtschweiß, Müdigkeit oder andere systemische Symptome. Klinisch zeigte sich eine geschwollene, empfindliche, infiltrierte, rot-violette entzündliche Plaque mit schuppig-krustiger Oberfläche an der linken Gesichtshälfte bis zum inneren Canthus. Sie war verbunden mit einer Makrocheilitis der Oberlippe. Am Unterkiefer bestand eine fistelförmige Öffnung, aus der seröse Flüssigkeit austrat (Abbildung 1). Eine regionale Lymphadenopathie war nicht vorhanden. Bei einer Abstrichkultur von der Läsion wurden keine pathogenen Mikroorganismen nachgewiesen.

Histologie

Die histopathologische Untersuchung der Hautbiopsie ergab epithelioidzellige Granulome in der gesamten Dermis (Abbildung 2). Die Ziehl-Neelsen-Färbung war negativ. Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) war positiv für Mycobacterium tuberculosis.

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