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Persistierende Dysphagie bei einem 58-jährigen männlichen Patienten

Überblick

Ein 58-jähriger europäischer Mann stellte sich mit einer 4 bis 6 Monate bestehenden persistierenden Dysphagie und begleitenden Brennen im Bereich des weichen Gaumens vor. Er berichtete über einen Gewichtsverlust von etwa 10 kg während dieses Zeitraums, verneinte jedoch Fieber, Nachtschweiß, allgemeines Unwohlsein und/oder Hautläsionen.

Eine antimykotische Therapie mit Amphotericin-B Spray sowie eine Reduzierung der Magensäure mit einem Protonenpumpenhemmer führten nicht zu einer Besserung der Symptome. Eine Ösophagogastroduodenoskopie ergab keinen pathologischen Befund. In der Krankengeschichte des Patienten wurde vor mehr als 20 Jahren ein einseitiges Embryonalzellkarzinom des Hoden diagnostiziert. Die initiale Therapie bestand in einer Orchiektomie. Bei Rezidiv ein Jahr später erfolgte eine Chemotherapie über drei Zyklen mit Cisplatin, Etoposid und Bleomycin. Seitdem besteht eine komplette Remission. 

Befunde

Bei der klinischen Untersuchung erschienen der weiche Gaumen und die Uvula gerötet, teilweise glasig und geschwollen. Beide Tonsillen und die Gaumenbögen waren mit eitrig gelblichen Belägen bedeckt (Abbildung 1). Ein Ultraschall des Halses zeigte einige vergrößerte Lymphknoten ohne Anzeichen von Malignität.

Eine Biopsie des hinteren Gaumenbogens zeigte ein verbreitertes spongiotisch aufgelockertes Epithel mit Infiltration von neutrophilen Granulozyten. In der Dermis wurde ein dichtes Entzündungsinfiltrat aus Lymphozyten, Histiozyten, neutrophilen Granulozyten und zahlreichen Plasmazellen gefunden (Abbildung 2a). Es wurden keine Dysplasien gesehen. Eine immunhistochemische Färbung mit einem Phylum-spezifischen Antikörper zeigte den verantwortlichen Erreger (Abbildung 2b).
 

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