Fundiert, relevant, praxisnah – warum sich diese Ausbildung lohnt DEGUM - Kurs Dermatologie

Die dermatologische Sonografie ermöglicht präzise, nichtinvasive Diagnostik von Haut und Subkutis. Die DEGUM-Zertifizierung bietet ein strukturiertes Weiterbildungssystem – wissenschaftlich fundiert, praxisnah und zukunftsorientiert.

Die sonografische Diagnostik mittels Ultraschall hat ihren Ursprung in der Mitte des 20. Jahrhunderts, als erste medizinische Anwendungen einer ursprünglich aus der militärischen Echolottechnologie stammenden Methode entwickelt wurden. Bereits in den 1950er-Jahren fand der Ultraschall Einzug in die Medizin – zunächst vor allem in die Geburtshilfe, Kardiologie und Innere Medizin. Mit der technischen Weiterentwicklung, insbesondere durch den Einsatz höherer Frequenzen, verbesserter Auflösung und digitaler Bildverarbeitung, wurde die Methode zunehmend auch für oberflächennahe Strukturen nutzbar. 

In der Dermatologie gewann die Sonografie ab den 1980er-Jahren an Bedeutung, als hochfrequente Schallköpfe (20 MHz und mehr) verfügbar wurden. Diese ermöglichten eine detailreiche Darstellung der Hautschichten, von Tumoren sowie entzündlichen Veränderungen. Heute stellt die hochfrequente Ultraschalldiagnostik ein etabliertes, nichtinvasives Verfahren zur Beurteilung von Haut- und Subkutisveränderungen dar und spielt eine zentrale Rolle in der präoperativen Diagnostik, der Therapiekontrolle sowie in der wissenschaftlichen Forschung der Dermatologie.

Vor diesem Hintergrund kommt der strukturierten Aus- und Weiterbildung im Bereich der dermatologischen Sonografie eine besondere Bedeutung zu – insbesondere im Rahmen der DEGUM, die hierfür ein umfassendes Qualitäts- und Zertifizierungssystem etabliert hat. 

Die DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V.) ist eine medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft, die sich der Förderung, Standardisierung und Qualitätssicherung des Ultraschalls in der Medizin widmet. Sie wurde 1977 gegründet, hat ihren Sitz in Berlin und zählt zu den größten Ultraschallgesellschaften Europas. Zudem ist sie Mitglied der europäischen Dachorganisation EFSUMB (European Federation of Societies for Ultrasound in Medicine and Biology). 

Die Sektion Dermatologie der DEGUM setzt sich derzeit aus Physikern, Augenärzten und Dermatologen zusammen. Sie vertritt insbesondere die Anwendungen der Ultraschallvereinbarung „Haut und Subcutis einschließlich Lymphknoten“. Aufgrund der rasanten Entwicklungen in diesem Fachgebiet ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit nicht nur sinnvoll, sondern notwendig – insbesondere im Hinblick auf die für uns relevanten Lymphknotenuntersuchungen. 

Ein weiterer zentraler Anwendungsbereich der dermatologischen Sonografie liegt in der sonografischen Korrelation maligner Hautbefunde. Die hochfrequente Ultraschalldiagnostik ermöglicht eine präzise präoperative Beurteilung der Tiefenausdehnung, Tumorinfiltration und angrenzender lokaler Strukturen, wodurch eine exaktere Operationsplanung unterstützt werden kann. Besonders in der Dermatochirurgie liefert sie also entscheidende Informationen zur Abgrenzung zwischen Tumor und gesundem Gewebe sowie vorab zur möglichen Beteiligung bspw. der Kalotte, der Subkutis oder tieferliegender anatomischer Schichten. Diese erste, bestenfalls akkuratere Einschätzung, ermöglicht den Verlauf komplexer Eingriffe zu optimieren und kann auch die postoperative Kontrollen verbessern. Im Rahmen interdisziplinärer Tumorboards und chirurgischer Entscheidungsfindung gewinnt die Ultraschalldiagnostik damit zunehmend an Relevanz – sowohl zur individuellen Risikobewertung als auch zur Planung rekonstruktiver Verfahren. 

Analog zu anderen Fachsektionen der DEGUM hat auch die Sektion Dermatologie ein dreistufiges Qualitätssystem für Ultraschalluntersucher (Stufe I–III) eingeführt. Ziel ist eine flächendeckende, qualifizierte Ultraschalldiagnostik der Haut, Subkutis und subkutanen Lymphknoten. Die Qualität der Untersucher wird regelmäßig überprüft und nach festgelegten Zeiträumen rezertifiziert. 

Angestrebt wird eine dermatologiespezifische Ultraschalldiagnostik auf folgenden Qualifikationsniveaus: 

  • Stufe I: Qualifizierte Basisdiagnostik
  • Stufe II: Erweiterte Diagnostik in Klinik und Praxis
  • Stufe II Kursleiter: Erweiterte Diagnostik und Mitwirkung an der strukturierten Weiterbildung
  • Stufe III Kursleiter: Hochspezialisierte Diagnostik für komplexe Fragestellungen sowie aktive Beteiligung an der Weiterbildung 

Anwender der Stufen II und III tragen zudem Verantwortung für eine qualitativ hochwertige Ausbildung des Nachwuchses. Die Kursleiter gewährleisten ein hohes Niveau in der sonografischen Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie in der wissenschaftlichen Arbeit. Das etablierte Mehrstufenkonzept definiert qualitative und quantitative Mindestanforderungen, auf deren Grundlage Untersucher zertifiziert und regelmäßig rezertifiziert werden. Diese Anforderungen gehen über die Vorgaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Facharztkataloge der Landesärztekammern hinaus. 

Im Rahmen meiner Weiterbildung konnte ich in den vergangenen 48 Monaten täglich sonografische Untersuchungen durchführen – sowohl der Lymphknoten aller Regionen (zervikal/nuchal, axillär, inguinal) als auch im Rahmen phlebologischer und lymphologischer Fragestellungen. Dadurch entstand der Wunsch, die Zertifizierung der DEGUM anzustreben. Bisher habe ich zwei Kurse – den Grundlagen- und den Aufbaukurs – absolviert und werde den Abschlusskurs erfreulicherweise noch in diesem Jahr im Rahmen der DWFA in Köln ablegen. Besonders nachhaltig beeindruckt hat mich die spürbare Begeisterung der Dozent:innen während der praktischen Hands-on-Kurse, die mich auch über die Veranstaltungen hinaus motiviert hat. 

Die DEGUM-Zertifizierung bietet eine hervorragende Möglichkeit, die eigene sonografische Kompetenz strukturiert zu vertiefen und diese auf hohem Qualitätsniveau nachweislich zu verankern. Gerade im dermatologischen Alltag, in dem präzise Befundung, Verlaufskontrolle und interdisziplinäre Kommunikation zunehmend an Bedeutung gewinnen, stellt eine standardisierte Qualifikation einen großen Mehrwert dar. Nach dem Abschlusskurs freue ich mich darauf, die Zertifizierung der Stufe I zu erwerben und diese perspektivisch weiter auszubauen. Langfristig möchte ich mich zudem aktiv an der Aus- und Weiterbildung im Bereich der dermatologischen Sonografie beteiligen, um die Begeisterung und den hohen Qualitätsanspruch, die ich in den DEGUM-Kursen erlebt habe, an zukünftige Kollegen weiterzugeben. 

Habt ihr bereits eigene Erfahrungen mit der sonografischen Diagnostik in der Dermatologie gesammelt oder Interesse, euch auf diesem Gebiet weiterzubilden? Könntet ihr euch vorstellen, die DEGUM-Zertifizierung als Teil eurer Weiterbildung zu ergänzen? 

 

Mit besten Grüßen, Regina 

 

Quellen: 

(1) Rabe E (Hrsg.): Grundlagen der Phlebologie und Lymphologie. Springer, Berlin Heidelberg 2018.
(2) Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e. V. (DEGUM). „Sektion Dermatologie“. Zugriff am 10.10.2025, unter www.degum.de/fachgebiete/sektionen/dermatologie.html. (
3) Wortsman X, Jemec GBE (Hrsg.): Atlas of Dermatologic Ultrasound. 1. Auflage. Springer, Cham 2018.