Laserschutzkurs Teil 2

Nachdem es im ersten Teil des Laserschutzkurses um die rechtlichen Vorgaben ging, widmen wir uns in diesem Teil dem Inhalt des Kurses. Denn gerade für Dermatologen ist es heutzutage wichtig, sich im Bereich Laser auszukennen. Die Physik hinter den Lasern klingt erstmal trocken, mit den richtigen Anwendungsbeispielen kann es aber Spaß machen, die Theorie und Praxis zu verbinden!

Nachdem es im ersten Teil des Laserschutzkurses um die rechtlichen Vorgaben ging, möchte ich mich in diesem Teil dem Inhalt des Kurses widmen. 

Denn gerade für Dermatologen ist es heutzutage wichtig, sich im Bereich Laser auszukennen und diese richtig einsetzen zu können. Meistens hat man schon während der Assistenzarztzeit Kontakt damit – sei es wegen medizinischer oder ästhetischer Indikationen. Gerade wenn ihr euch als WBAs das erste Mal an den Laser traut, ist ein Laserschutzkurs ratsam. Hier bekommt ihr viele Tipps und Tricks beigebracht, die euch bei der Anwendung helfen, und ihr seid mit der erfolgreich bestandenen Prüfung des Kurses rechtlich abgesichert. 

Der Laserschutzkurs führt meist im Vorfeld nicht gerade zur Begeisterung bei Ärzten. Ihr erinnert euch schließlich sicher noch an die Physikkurse in der Vorklinik im Studium, keiner hat Lust auf diese trockenen Formeln und Theorien. Mich hat der Kurs vom Gegenteil überzeugt – ja, es geht auch um Physik und physikalische Grundlagen. Aber werden diese mit Beispielen gefüllt und die Brücke zur tagtäglichen Praxis geschlagen, kann das Ganze tatsächlich sehr spannend sein. Durch die logische Herangehensweise versteht man dann auch, welchen Laser man bei welcher Indikation einsetzt und wie die jeweiligen Parameter zu verstehen sind. 

Das A und O meiner Meinung nach ist das Verständnis der verschiedenen Zielchromophore und der dazugehörigen Wellenlängen. Die Zielchromophore, also Objekte, auf die der Laser abzielt, sind z.B. Hämoglobin Melanin und Wasser Je nach Indikation ergibt sich dann ganz logisch, welchen Laser man verwendet. Bei Hämangiomen, Spider-Nävi oder kleinen Besenreisern dann einen Laser, der in der entsprechenden Wellenlänge auf das Hämoglobin abzielt. Da unsere Haut zu einem Großteil aus Wasser besteht, ist das Zielchromophor Wasser mit einem ablativen Laser zu behandeln. Der Laser entwickelt somit seine Wirkung auf der Hautoberfläche und trägt ab – wie z.B. ein Co2-Laser. Wiederum andere Laser wie z.B. der Picosekunden-Laser zielen auf Pigment und zersprengen so gezielt das vom Körper gebildete oder durch Tattoos eingebrachte Pigment, ohne aber die Hautoberfläche zu verletzen. 

Heutzutage nimmt auch der Hype um die Epilationslaser immer mehr zu. Um Risiken wie Verbrennungen o.ä. zu vermeiden, ist auch hier das Hintergrundwissen hilfreich. Der Epilationslaser zielt auf das Pigment der Haare bzw. Haarwurzel. Deshalb kann man helle Haare schlecht bis gar nicht lasern. Wenn allerdings jemand im zu lasernden Gebiet auch Nävi oder eine gebräunte Haut hat, treten diese Pigmente in Konkurrenz zu den Pigmenten der Haare, der Laser kann nicht zwischen diesen Pigmenten unterscheiden und somit kann es zu Verbrennungen kommen. Daher sollte immer auf ungebräunte Haut gelasert werden und Nävi ausgelassen oder abgedeckt werden. Ihr seht, das Grundwissen über Laser kann euch auch im Alltag als WBA definitiv weiterhelfen! 

Auch sehr interessant, da es von vielen verwechselt wird – beim IPL handelt es sich nicht um einen Laser, sondern um eine Blitzlichtlampe! Habt ihr´s gewusst? 

Ein weiterer wichtiger Teil des Laserschutzkurses sind die Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Lasergeräten. Hierbei sind besonders die Schutzbrillen wichtig, die dem jeweiligen Lasersystem genau zugeordnet sein sollten z.B. durch Markierung mit farbigen Punkten. Auch der Augenschutz für Patienten und Mitarbeiter sollte immer beachtet werden. Außerdem muss ein Laserraum als solcher von außen gekennzeichnet werden und darf keine spiegelnden Flächen oder Spiegel enthalten. Auch eine Einführung am Gerät der Mitarbeiter, die mit den Lasern arbeiten, ist sehr wichtig und rechtlich vorgeschrieben. Hierbei bekommt jeder Mitarbeiter meist ein kleines Büchlein, in dem man die Einweisungen an den Geräten dokumentieren kann. Achtet da besonders als WBAs darauf, dass ihr die Einweisungen richtig dokumentiert und bescheinigt bekommt.  

Alles im allem kann ich euch einen Laserschutzkurs definitiv empfehlen! Auch wenn es erstmal trocken klingt, am Ende ergibt alles Sinn und es macht sogar Spaß, die Theorie mit der Praxis zu verbinden. 

Eure Kathi