Häufig gestellte FRagen

FAQ

Famulaturen (insgesamt 4 Monate) und das 3. Tertial im Praktischen Jahr (Wahlfach) sind der beste Weg, um die Dermatologie kennen zu lernen. Nach Studium und der Approbation könnt Ihr Euch an Weiterbildungsstätten in Klinik und Praxis zur Fachärztin oder zum Facharzt ausbilden lassen.

Wie jede Ärztin oder jeder Arzt, die/der sich mit Menschen beschäftigen möchte, sollte man Geduld und Wohlwollen anderen gegenüber mitbringen.

Man sollte den Überblick geniessen und sich trotzdem den Sinn für die Feinheiten erhalten, denn der dermatologische Patient bringt nicht nur das größte sichtbare Organ, sondern auch viele verborgene Probleme mit, wo meist eine kleine Stellschraube, z.B. im hormonellen Gefüge, eine maximale Veränderung an der Haut hervorrufen kann.

Zu Beginn der Weiterbildung in der Dermatologie wird ein Grundverständnis und Interesse für die Pathogenese und Immunologie der Hautkrankheiten, für eine strukturierte Diagnostik, für die interne und externe Therapie und gute sprachliche Kommunikationsfähigheit (wichtig für die Anamneseerhebung und Patientenführung) erwartet.

Ihr erschließt Euch den Zugang zum Hautorgan Eurer Patienten durch aufmerksames Sehen und feinfühlende Palpation. Beide Fähigkeiten sind lern- und trainierbar und werden in der Weiterbildung gezielt vermittelt. Freude an Teamarbeit und Kooperationsfähigkeit werden sowohl für Forschungstätigkeit im Labor als auch für die klinische Arbeit erwartet.

Ihr benötigt klinische und wissenschaftliche Neugier und Passion für die Haut - als größtes Organ des Menschen.

Dermatologie ist ein facettenreiches konservatives und operatives Organfach.

Ihr solltet Interesse für Morphologie, ein gutes visuelles Erkennungsvermögen, Empathie für hautkranke Patienten (vom Säugling bis zu Hochbetagten) mitbringen und in der klinischen Versorgung keine Scheu haben, Patienten zu berühren.

Technisches Grundverständnis für die diagnostischen Methoden des Faches, ebenso ein gewisses Maß an detektivischem Spürsinn für die Allergologie und manuelles Geschick für die operativen Behandlungsverfahren sind hilfreich.

Wichtig ist auch Deine Bereitschaft zur interprofessionellen Kooperation. Speziell die dermatologische fachspezifische Pflege stellt eine wesentliche Säule in der Therapie dar. Interesse an klinischer Forschung und Mitarbeit bei klinischen Studien werden in den Universitätsklinika und in den akademischen Lehrkrankenhäusern erwartet.

Das Faszinierende in der Dermatologie ist die Vielfalt und die möglichen Spezialisierungen und Schwerpunkte, die Ihr nach persönlicher Interessenlage und nach Talenten anstreben könnt.

... doch welche Spannbreite hat das Fach? Und ist Kortison wirklich alles?

Eklig ist ein relativer Begriff, da man eigentlich als Dermatologe tatsächlich kaum eine Erkrankung mehr als eklig empfindet, wenn man erst die Pathogenese, die Erkrankung und den Menschen mit seinem Leid dahinter versteht.

Außerdem ist die Dermatologie ein breit gefächertes Fach; die für den Laien vielleicht ekligen Erkrankungen sind nur ein Bruchteil. Sie umfasst auch die Allergologie, die operative Dermatologie, die ästhetische Dermatologie, die Onkologie und viele weitere Bereiche, die auch unter der Rubrik "Das Fach" näher erläutert sind.

Kortison ist ein unverzichtbares "Werkzeug" in der Dermatologie. Der Einsatz von Kortison erfolgt weit weniger häufig als angenommen. Ein großes Spektrum anderer Therapeutika steht dem Dermatologen zur Verfügung.

Grundlegend ist festzuhalten, dass die Diagnosestellung am Anfang steht und dann eine gezielte Therapie folgen muss.

Die Jobchancen in der Dermatologie gelten im Allgemeinen als sehr gut, da Dermatologen eine wichtige Rolle im Gesundheitssystem spielen und die Nachfrage nach Hautärztinnen und Hautärzten in vielen Regionen steigt.

Insbesondere in Rehabilitationskliniken und in niedergelassenen Praxen gibt es reichlich vakante Stellen. Ferner gibt es viele niedergelassene Kolleg*innen, die verzweifelt eine Nachfolge für ihre Praxen suchen. Vielleicht nicht immer in den Hauptstädten, aber in vielen Regionen gibt es attraktive Angebote!

Wie in allen Bereichen des Gesundheitswesens sind Stellenkürzungen auch in den Kliniken vorgenommen worden. Dennoch verdeutlichen Stellenangebote auch für Assistenzarztstellen in den Kliniken ein konstantes Angebot.

Gegenseitige bessere Wahrnehmung und dadurch ein erleichterter Einstieg werden durch Famulaturen, Wahlfach oder Doktorarbeiten in der Dermatologie, primäre Mitarbeit in Klinik-zugehörigen Forschungslaboren, als HiWi in Lehre und Forschung möglich.

Die meisten Klinikleiter*innen stellen eine hervorragende Betreuung sicher.

Man sollte das im Bewerbungsgespräch ansprechen! Es zeigt, dass man ernsthaft am Fach und der Weiterbildung interessiert ist und stellt eine erste Bindung dar.

Vielleicht kann man auch Kontakte zu zukünftigen Kollegen herstellen und sie fragen, wie das in der Praxis aussieht.

Weiterbildung ist ja auch bei Praxisinhaber*innen mit Weiterbildungsberechtigung möglich. Da ist oft eine sehr umfassende und individuelle Betreuung möglich.

Habe ich Nachteile, wenn ich meine Facharztausbildung an einem kleinen Haus mache?

In früheren Zeiten waren Wege unidirektionaler vorgezeichnet: Man ging an die Universitätsklinik für die Ausbildung und die gleichzeitig gewünschte Forschung, oder man entschied sich für einen eher Praxis-orientierten Ansatz mit einer Ausbildung in städtischen Kliniken und Praxen.

Heute wird die berufliche Bahnung nicht mehr so separiert. Gerne werden kompetente Kolleginnen und Kollegen aus kleineren Kliniken in Universitätskliniken übernommen oder ein Wechsel von der Praxis in die Klinik und umgekehrt sind möglich. Entscheidend dürfte immer die persönliche Kompetenz in einem weiterhin gefragten Fachbereich sein.

... ohne die Facharztzeit verlängern zu müssen? (Ist die Ausbildung standardisiert?)

Ein Wechsel während der Weiterbildung ist möglich. Es kann sehr von Vorteil sein, wenn man verschiedene Ausbildungsstellen kennenlernt.

Eine Standardisierung gibt es nicht. Die Lerninhalte der Facharztausbildung und Zusatzbezeichnungen sind allerdings bundesweit vorgeschrieben. Es empfiehlt sich ein eigenes Curriculum (Logbuch) zu führen und bei einem Stellenwechsel diesen Punkt anzusprechen.

Man muss selbst auf die Inhalte achten, damit man alle geforderten Bereiche in der vorgeschriebenen Zeit durchlaufen hat. Dazu unbedingt die aktuelle Weiterbildungsordnung berücksichtigen.

Trotzdem muss man nicht unbedingt die Klinik wechseln. Wenn man sich wohlfühlt und die Ausbildung stimmt, kann man selbstverständlich an einem Haus bleiben. Es kann aber auch sehr nützlich sein, einen Teil der Ausbildung in einer Praxis zu machen, denn da kann man wieder andere Schwerpunkte in der Ausbildung setzen.

Allergologie, Andrologie, Dermatopathologie, Medikamentöse Tumortherapie, Phlebologie und Proktologie sind häufige Zusatzweiterbildungen in der Dermatologie.

Seltener, aber auch vertreten sind Dermatolog*innen mit Spezialkenntnissen im Bereich der Tropenmedizin, Psychotherapie und Naturheilverfahren.

Die Anaphylaxie in ihren unterschiedlichen Ausprägungen ist die Notfallsituation, die am häufigsten zu einer notfallmäßigen Vorstellung in dermatologischen Kliniken und Praxen führt. Sie kann aber auch im Rahmen von Allergietestungen und Hyposensibilisierungsbehandlungen auftreten.

Im stationären Bereich ergeben sich Notfallsituationen abhängig vom Patientenklientel eher aus den bestehenden internistischen Vorerkrankungen älterer Patienten als aus dermatologischer Ursache.

Ja, viele! Hautveränderungen können Ausdruck zahlreicher internistischer Erkrankungen sein (z.B. Diabetes mellitus, Schilddrüsen-, Leber-, Darm-, Nieren, Stoffwechselerkrankungen, Paraneoplasien). So arbeiten Dermatolog*innen beispielsweise bei Patient*innen mit Psoriasisarthritis oder Kollagenosen (z.B. Lupus erythematodes, Sklerodermie) eng mit Rheumatolog*innen zusammen.

Aber auch mit anderen Fachrichtungen wie z.B. HNO-, Augenärzt*innen, Gynäkolig*innen, Urolog*innen, internistischen Onkolog*innen und (plastische) Chirurg*innen gibt es Überschneidungen.

Eine spezielle Zusatzausbildung für Kinderdermatologie gibt es in dem Sinne nicht.

Die Dermatologie ist sehr breit gefächert. Die Kinderdermatologie ist ein thematischer Teilbereich. In einigen Kliniken werden spezielle Kindersprechstunden - auch in Zusammenarbeit mit Kinderärzt*innen - angeboten.

Es gibt jedoch Zentren, die hierauf einen besonderen Schwerpunkt legen, ebenso wie es jeder Dermatologin oder jedem Dermatologen frei steht, sich in diesen Fachbereich besonders zu vertiefen und ihn zu seinem Schwerpunkt zu machen.

Wie in anderen Bereichen der Medizin ist das Arbeitsklima in der Dermatologie stark durch die Atmosphäre innerhalb des Teams geprägt. Da jedoch Kolleg*innrn, die sich für Dermatologie entscheiden, überproportional nette und sympathische Menschen sind, herrscht zumeist ein sehr angenehmes und kollegiales Arbeitsklima - selbst bei hoher Arbeitsbelastung. Die Personalführung basiert zumeist auf einer kollegialen Teambildung und favorisiert eine flache Hierarchie.

Vorteil der Dermatologie ist die Spannbreite des Faches und was sich daraus machen lässt. Eingeschränkt während der Facharztausbildung, aber vor allem nach absolvierter Facharztausbildung steht es jedem offen, sich in Orientierung mit dem Arbeitgeber oder in der Selbstständigkeit sein Arbeitsfeld zu gestalten

Das Spektrum bietet ein wöchentlichens Arbeitspensum von 10-80 Stunden im Bereich der Forschung oder der Tätigkeit im Management, über die Klinik bis hin zur Praxis in jeder Variation (in Einzel- oder Gemeinschaftspraxis), selbstständig oder angestellt. So kann die Arbeitsbelastung den individuellen Ansprüchen angepasst und verändert werden.

Die Dermatologie wird unverständlicher Weise von vielen Kolleg*innen und Student*innen unterschätzt, weil sie häufig den Umfang des Faches nicht überschauen können und die interdisziplinären Zusammenhänge verkennen.

Erst beim näheren Kennenlernen des Faches verstehen viele, wie wichtig und hilfreich die Dermatologie im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen für die anderen Fachgebiete ist.

Bei den Patient*innen hat die Dermatologie in Deutschland einen sehr hohen Stellenwert, weil sie bei Erkrankungen am Oberflächenorgan Haut meist einen sehr großen auch psychischen Leidensdruck haben und hier von modernen fachärztlichen Therapieoptionen profitieren.

Aufgrund zunehmender Krebserkrankungen der Haut und durch entsprechende Aufklärung nehmen Patient*innen das Hautkrebsscreening immer mehr in Anspruch und auch im ästhetischen Bereich erwarten sie sich bei der dermatologischen Fachärztin oder beim dermatologischen Facharzt eine kompetente Beratung und Behandlung.

Eigentlich müsste man antworten: "Gar nicht".  Genau genommen studiert man zunächst Humanmedizin ohne fachliche Spezialisierung. Im Anschluss entscheidet man sich für eine Fachrichtung und kann dann in der Dermatologie seinen Facharzt machen.