Dermatopathologie

Pathologie leitet sich aus dem Griechischen pathos, Leiden(schaft), Sucht und logos (Wort, Vernunft, Sinn) ab. Hiermit wird die Lehre der abnormen und krankhaften Vorgänge und Zustände im Körper bezeichnet.

Der Pathologe beurteilt dabei die makroskopischen und lichtmikroskopischen Aspekte morphologisch fassbarer krankhafter Veränderungen des Körpers. Meist begegnet der Pathologe seinem Patienten nicht und behandelt auch nicht im klassischen Sinn von Angesicht zu Angesicht - die Pathologen sind aber auch Ärzte und die Heilung des Patienten ist ihr höchstes Anliegen!

Eine ganz besondere Stellung hat dabei der Dermatopathologe, ein Spezialist für die inflammatorischen Hauterkrankungen sowie für gut- und bösartige Tumoren der Haut.

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Die Haut ist das größte Organ des Körpers. Sie unterliegt als äußere Hülle Umwelteinflüssen und ist Spiegel vieler innerer Erkrankungen, die sich über Hautveränderungen erkennen lassen. Der Dermatopathologe ist hier ein spezialisierter Spuren- und Mustersucher. Mit Hilfe des Mikroskops stellt er Diagnosen, die alleine klinisch nicht gestellt werden können. Er begutachtet z.B. die Dignität von Tumoren, den Tumortyp, die Größe und ob eine Exzision im Gesunden erfolgte. Somit werden wichtige Prognosefaktoren gestellt (z.B. die TNM-Klassifikation), die für die richtige und optimale Therapie des Patienten unverzichtbar sind. Die histologische Aufarbeitung ist dabei der Goldstandard in der Diagnostik.

Nach der Entnahme einer Gewebeprobe durch den Dermatologen wird das Gewebe vom Dermatopathologen makroskopisch beurteilt, zugeschnitten und weiterverarbeitet zu histologischen Schnittpräparaten. Der Standard ist die HE-Färbung, jedoch werden auch moderne Untersuchungsverfahren wie die Immunhistochemie und die hochspezialisierte Molekularpathologie (in-situ-Hybridisierung, PCR) angewandt. So können auch Informationen über einen Tumor auf molekularer Ebene gefunden werden, die eine Entscheidung über weitere Therapieformen beeinflussen können. Hier ist auch der interdisziplinäre Austausch im Rahmen von Tumorkonferenzen oder die Rücksprache mit dem behandelnden Kliniker von höchster Wichtigkeit zur Korrelation von Diagnosen.

Pathologen und Dermatopathologen sind sowohl in Kliniken als auch niedergelassen in Praxen tätig. Sie arbeiten kurativ, prädiktiv, präventiv und wissenschaftlich. Ohne Dermatopathologie ist Dermatologie nicht denkbar.