Web-Seminar Spot on!

Oder was der dunkle Donut uns lehren kann

Wer zukünftig bei der dermatoskopischen Befundbeschreibung Begriffe wie „dunkler Donut“, „Spiegeleier mit Pfeffer“, „Blue cheese“ oder „Kaffeebohne“ verwendet, der war wohl am Wochenende auf dem Web-Seminar Spot on! mit PD Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Kreusch und Prof. Dr. med. Andreas Blum zugeschaltet. Über 30 Teilnehmer aus ganz Deutschland waren am Freitagabend und Samstagvormittag dabei, als uns von der Ostsee bis zum Bodensee die Dermatoskopie näher gebracht wurde. 

Zum Start wurden uns fünf Läsionen in einem Bruchteil einer Sekunde gezeigt mit schneller Einschätzung - maligne oder benigne - über den Chat. Gar nicht so einfach, aber dem Alltag entsprechend und schnell zeigte sich hier die Erfahrung des Auditoriums. So wurde der Vortrag von den erfahrenen Dozenten für den zweiten Tag spontan an das Wissen der Teilnehmer angepasst. 

Zunächst einmal wurde die dermatoskopische Sprache sowie der 3-Schritt-Algorithmus vorgestellt. Die anschaulichen, sprachlichen Bilder, wie das Bild einer zunehmend vergammelnden Erdbeere bei einer aktinischen Keratose, machten den Vortrag nicht nur unterhaltsam, sondern auch äußerst einprägsam. Neben Tipps für die Formulierung im Patientenkontakt, gab es auch Literaturempfehlungen und Ratschläge zum Kauf des richtigen Dermatoskops, nämlich Testen und Vergleichen, z.B. durch Inspektion der Sicherheitsmerkmale eines Geldscheins. 

In den Themenblöcken „Auflichtmikroskopie im praktischen Alltag“ und „Viele Fälle auf die Schnelle, Tipps und Tricks für die Sprechstunde“ wurde neben melanozytäre und nicht-melanozytäre Läsionen auf die Dermatoskopie entzündlicher und parasitärer Läsionen eingegangen. Auch die Dermatoskopie an besonderen Lokalisationen wie im Gesichts- und Kopfbereich, palmoplantar, an den Nägeln und Mucosa wurde thematisiert. Hier erfolgte die Darstellung erneut mit sehr anschaulichen Bildern, wie „der Schnee liegt auf den Bergen“ beim akralen Nävus. Und um auch kleine Melanome zu erkennen, gab es Tipps und Tricks zur Erkennung eines Melanoma-insitu. Gar nicht so einfach, aber kein Grund in Panik zu verfallen. Übung macht den Meister! - Daher das Dermatoskop auf möglichst viele Läsionen halten und wenn möglich fotodokumentieren, um aus der klinisch-pathologischen Korrelation zu lernen. 

Trotz des Online-Formats war die Veranstaltung äußerst interaktiv und es erfolgte ein reger Austausch über den Chat. Die Ausführung als Webseminar wurde bei einer kurzen Umfrage von den meisten Teilnehmern gegenüber der Präsenzveranstaltung bevorzugt.

Wer nicht dabei war, aber nun Lust auf dieses tolle Seminar bekommen hat, dem kann ich die Teilnahme, wenn es das nächste mal Spot on! heißt nur wärmstens empfehlen!

Und um die Worte von Prof. Dr. Andreas Blum zum Abschluss zu verwenden: „Happy Dermoscopy“.

Wart ihr auch dabei und wie hat es euch gefallen? Wie gefällt euch das Online-Format - oder doch lieber in Präsenz?

Eure Frederieke