Mutilierende digitale Ulzerationen an beiden Händen

Carolina Neudorfer, Franz Trautinger, Knut Prillinger

Klinische Abteilung für Dermatologie, Universitätsklinikum St. Pölten, St. Pölten, Österreich

Anamnese
Eine 71-jährige Landwirtin stellte sich mit bullösen, ulzerativen und nekrotischen Hautläsionen der ersten drei Finger beider Hände in unserer Klinik vor (Abbildung 1a, b). Neben Hypästhesie waren auch rezidivierende Schmerzen mit nächtlicher Verschlechterung in diesen Arealen seit circa zwei Jahren vorbekannt. Der distale Phalanx des rechten Zeigefingers musste einige Monate zuvor, aufgrund einer schweren Verletzung beim Kühe melken, amputiert werden. Die Patientin war ansonsten gesund mit negativer Nikotin- und Alkoholanamnese. Symptome des Raynaud-Syndroms wurden negiert.

Klinischer Befund
Klinisch zeigten sich mutilierende Ulzerationen am linken Zeige- und Mittelfinger mit freiliegendem Knochen an den distalen Phalangen (Abbildung 1c). An den ersten drei Fingern der rechten Hand waren kleine nekrotische Areale und an der distalen Phalanx des Mittelfingers eine Blasenbildung sichtbar. Die Radialis- sowie Ulnarispulse waren beidseits gut tastbar. Der 4. und 5. Finger war jeweils klinisch unauffällig. Die Perkussion des Retinaculum flexorum und die einminütige maximale Flexion der Handgelenke lösten Parästhesien in den betroffenen Fingern aus. Die Laborparameter, inklusive großem Blutbild, ANA, c-ANCA, p-ANCA, Serumelektrophorese, Hepatitis-Serologie, Antiphospholipid-Antikörper und Kryoglobuline, waren unauffällig ohne Hinweise für eine systemische Vaskulitis oder Kollagenose.

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