Retikuläre Hyperpigmentierungen

an Rumpf und Beugen bei einem 16-jährigen Jungen

Julia K. Winkler, Alexander H. Enk, Holger A. Haenssle, Ferdinand Toberer

Hautklinik, Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg

Anamnese
Ein 16-jähriger Junge wurde mit seit sechs Monaten bestehender unscharf begrenzter Hautpigmentierung an Abdomen und Extremitäten zur ambulanten Abklärung überwiesen (Abbildung 1a). Die Hautveränderungen wären initial am Bauch aufgetreten und hätten sich dann auf Ellenbeugen und Kniekehlen ausgeweitet. Abgesehen von mildem Juckreiz waren die Läsionen asymptomatisch. Mit Wasser und Seife ließ sich die bräunliche Pigmentierung nicht entfernen. Der Patient präsentierte sich in insgesamt gutem Allgemeinzustand. Bei Reentry-Tachykardie und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom wurden Bisoprolol und Dexamphetamin als Dauermedikation eingenommen.


Befunde
Abdominal zeigte sich eine hellbraune retikuläre Hyperpigmentierung (Abbildung 1a). Die Hyperpigmentierung war am Abdomen insbesondere mittig und seitlich sichtbar mit unbetroffenen Hautarealen dazwischen. Das Muster ergab sich aus dicht stehenden jeweils 1–2 mm messenden bräunlichen Maculae. In den Ellenbeugen waren die braun-orangen Läsionen weniger dicht angeordnet. In den Kniekehlen fand sich ein dichteres Muster, welches zu einer gräulichen Färbung führte. Die Dermatoskopie zeigte multiple, polygonale, plättchenförmige, braune Schuppen, die in einem mosaikartigen Muster angeordnet waren (Abbildung1b).

Histopathologie
Zur Diagnosefindung wurde eine Hautbiopsie durchgeführt. Histopathologisch zeigten sich eine Papillomatose und Akanthose des Epithels. Zudem fanden sich eine Orthohyperkeratose und fokal eine basale epitheliale Hyperpigmentierung (Abbildung 2). Im Korium zeigten sich Teleangiektasien ohne relevantes entzündliches Begleitinfiltrat.

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