Ulzerierende Plaque innerhalb einer Tätowierung bei einem

Tabea Wegner, Janine Lüth, Benedikt Flaig, Susanne Schäd-Trcka, Steffen Emmert, Birka Brauns

Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie ,
Universitätsmedizin Rostock

Anamnese
Ein 49-jähriger Mann stellt sich mit einer seit ca. 20 Jahren
bestehenden, rezidivierend ulzerierenden Plaque am linken
Unterschenkel vor. Vor ca. 21 Jahren, ein Jahr vor Auftreten
erster Hautveränderungen, erfolgte im betroffenen
Hautareal eine Tätowierung. In den nachfolgenden Jahren
waren an Stamm und Extremitäten weitere Tätowierungen
durchgeführt worden. Auch hier traten (insbesondere in den
roten Farbarealen) nach Monaten bis Jahren kleinere, rezidivierende,
entzündliche Plaques auf. Die Vortherapie war
mit topischen Steroiden sowie modernen Wundverbänden
erfolgt. Außer einem früheren Alkoholabusus bestehen keine
relevanten Vorerkrankungen. Medikamente werden nicht
eingenommen.


Hautbefund
Prätibial links fi ndet sich innerhalb einer Tätowierung eine
5 × 20 cm große gelbbraune Plaque mit zentraler Atrophie
(Abbildung 1 ) mit zahlreichen Teleangiektasien und gerötetem
Randsaum. Es zeigen sich mehrere schmierig belegte Ulzerationen.
Innerhalb weiterer Tätowierungen am Unterarm
sowie der Hände fallen kleinere erythematös-livide Maculae
und Plaques auf (Abbildung 2 ).

Histologie
Histologisch zeigt sich unter einer leichten Epithelhyperplasie
eine horizontal ausgerichtete Zone von degeneriertem
Bindegewebe mit interstitiell gemischtzelligem Infi ltrat mit
Riesenzellen (Abbildung 3 a, b). In der oberen Dermis fi nden
sich schwärzliche Pigmentablagerungen. Die beschriebenen
histologischen Veränderungen sind sowohl am linken Unterschenkel
als auch in den betroffenen Arealen an Arm und
Hand gleichermaßen nachweisbar.

Weitere Befunde
Die laborchemischen Untersuchungen inklusive Differenzialblutbild,
CRP und Leber-/Nierenwerten zeigen sich ebenso
wie die Hepatitis-B/C-Serologie sowie Schilddrüsenwerte
(TSH, fT3/4) normwertig. Das Blutzuckertagesprofi l ist unauffällig,
der HbA1c-Wert ist mit 6,0 % grenzwertig normal.
Die bakteriologische Abstrichuntersuchung der ulzerierten
Plaque weist eine gemischte Superinfektion mit Staphylococcus
aureus , Corynebacterium spp. und massenhaft
Bacteroides spp. auf.

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