Diagnose

Fokale epitheliale Hyperplasie (Morbus Heck)

Schleimhautwarzen lassen sich in drei Typen einteilen: isolierte Formen, disseminierte Formen sowie Larynxpapillome. Hinsichtlich ihrer Dignität ist die in diesem Fall vorliegende fokale epitheliale Hyperplasie (Synonym: Morbus Heck) zwischen den sehr viel häufigeren isolierten Warzen der Mundschleimhaut und dem Larynxpapillom anzusetzen.

Klinik/Ätiologie
In den meisten Fällen ist die Unterlippenschleimhaut befallen, gefolgt von Mundwinkel-, Wangen-, Oberlippen- und Zungenschleimhaut, selten auch der Mundboden oder der Gaumen. Da die Mundschleimhautveränderungen keine Beschwerden hervorrufen, werden sie von den Patienten oftmals nicht bemerkt und erst zufällig entdeckt. 

Die fokale epitheliale Hyperplasie ist eine virale Erkrankung mit geringer Infektiosität. Bei der Typisierung wurden die HPV (humanes Papillomavirus)-Typen 1, 6, 11, 32 und am häufigsten 13 nachgewiesen.

Differenzialdiagnosen
Differenzialdiagnostisch abzugrenzen ist vor allem der weiße Schleimhautnävus (engl. „white spongue nevus“), der bereits bei Geburt vorhanden ist oder sich spätestens bis zum vierten Lebensjahr manifestiert. Weitere Differenzialdiagnosen sind Candidiasis, Lichen ruber, chronisch diskoider Lupus erythematodes, sekundäre Lues, symptomatische und präkanzeröse Leukoplakieformen sowie Morbus Bowen.

Therapie
Eine effektive Therapie der fokalen epithelialen Hyperplasie ist nicht bekannt. Über die lokale Applikation von Vitamin-A-Säure-haltigen Lösungen oder Interferon beta und Exzisionsversuche wurde berichtet. Häufig beobachtete Spontanremissionen lassen bei der guten Prognose der fokalen epithelialen Hyperplasie eingreifende therapeutische Maßnahmen als fraglich erscheinen.

Quelle
Zeitschrift: hautnah dermatologie  2014/3  mehr >>
[Urban & Vogel (2014)]
Autor: PD Dr. med. habil. Thomas Jansen

 

<< zurück