Hypokeratotische Läsion auf der Handfläche

Clemens Schöffl*, Lukas Koch*, Lorenzo Cerroni, Regina Fink-Puches

*Diese Autoren trugen gleichermaßen zu diesem Manuskript bei.

Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, Medizinische Universität Graz, Österreich

Anamnese und klinischer Befund

Eine 91-jährige Patientin wurde zu uns überwiesen mit der Bitte um eine Zweitmeinung bezüglich einer erworbenen, asymptomatischen, aber suspekten Läsion auf der rechten Handfläche. Bei der Untersuchung der Haut fand sich ein scharf umschriebener, symmetrischer, geröteter und eingesunkener Bezirk von 1,0 × 0,6cm am rechten Daumenballen (Abbildung1). Die Patientin berichtete, dass die Läsion vor fast drei Jahren plötzlich aufgetaucht sei, konnte sich jedoch nicht an ein auslösendes Ereignis oder ein Trauma in diesem Bereich erinnern. Anamnestisch waren früher zwei Basalzellkarzinome an anderen Stellen des Körpers erfolgreich exzidiert worden. Systemische Begleiterkrankungen lagen nicht vor, und die Patienten hatte zum Zeitpunkt der Konsultation auch keine sonstigen Beschwerden.

Histologischer Befund

Die histopathologische Untersuchung der Probe aus einer 4-mm-Stanzbiopsie zeigte ein hyperplastisches Epithel ohne Atypien und eine übergangslose Verdünnung des Stratum corneum im Bereich der Läsion, (Abbildung2). Die Epidermis in diesem Bereich wies eine Hypogranulose auf. Der Übergang zwischen dem normalen und dem hypokeratotischen Hautareal war abrupt. Es gab keine Hinweise auf Entzündungen, Atypien oder kornoide Lamellen.

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