Asymptomatische, dunkelgraue, langsam progrediente Maculae und Papeln an Kopfhaut und Stirn

Roland Schneiderbauer, Elisa Berthold, Ferdinand Toberer, Marta Kogut, Alexander H. Enk, Holger A. Haenssle 

Universitäts-Hautklinik Heidelberg, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Anamnese 

Eine 60-jährige Patientin wurde uns mit multiplen, asymptomatischen, dunkelgrauen Maculae und wenigen Papeln in einem umschriebenen Areal an Stirn und links-frontalem Kapillitium vorgestellt (Abbildung 1a–c). Die Pigmentläsionen seien erstmals vor ca. 10 Jahren aufgefallen und zeigten seitdem eine langsame Zunahme an Anzahl und Größe. In der Familienanamnese ist kein derartiger Hautbefund bekannt. Die Patientin nimmt keine Medikamente ein. Weitere Erkrankungen verneinte die Patientin. Die regelmäßigen gynäkologischen und internistischen Vorsorgeuntersuchungen seien bisher stets unauffällig gewesen. 

Hautbefund und Auflichtmikroskopie 

Dunkelgraue, glänzende, scharf begrenzte Maculae und wenig erhabene, derbe Papeln mit glatter Oberfläche an Stirn, links-frontalem und links-parietalem Kapillitium (Abbildung 1a–c).
Dermatoskopisch war eine diffuse, unstrukturierte graublaue Pigmentierung mit abgeschwächter Farbintensität im Randbereich von follikulären Öffnungen erkennbar (Abbildung 1d–e).

Histologie
In der histopathologischen Untersuchung (Abbildung 2) zeigte sich in den Stufenschnitten ein flacher Tumor mit glatter Oberfläche, der unter einer schmalen Epidermis einen locker gebauten Knoten aus stärker pigmentierten spindelzelligen Melanozyten mit geringem lymphozytärem Entzündungsinfiltrat enthält. Die dendritischen Fortsätze der Melanozyten enthalten Melaninpigmentgranula. Zum Teil sind Melanozyten im Bereich der atrophischen Reste der Hautanhangsgebilde in typischer Weise wirbelartig angeordnet.

>> zur Diagnose