Diagnose

Kutane Metastase eines Siegelringzellkarzinoms des Magens

Diskussion
Die histopathologische Auswertung ergab die Diagnose eines
wenig differenzierten Adenokarzinoms. Während der
Tumor mit einem Antikörpercocktail gegen Panzytokeratine
(CK MNF116 und CK AE1/AE3) und mit Antikörpern
gegen Zytokeratine mit niedrigem Molekulargewicht (CK7,
CK18) angefärbt wurde, reagierte er auf Antikörper gegen
p63 und D2-40 negativ, was auf ein metastasierendes Karzinom
hindeutete. Durch die negative Reaktivität auf TTF-1
und Vimentin konnte sowohl ein pulmonares als auch renales
Neoplasma ausgeschlossen werden.
Der Patient unterzog sich einer Ösophagusgastroduodenoskopie,
die eine Verdickung der Magenschleimhaut im
Korpus und, in geringerem Maße, auch im Antrum aufzeigte
- übereinstimmend mit einem diffusen gastrischen Karzinom
(Laurén-Klassifi kation). Mehrere Biopsien wurden von
der Läsion genommen; die histopathologische Untersuchung
zeigte ein Adenokarzinom mit klassischer Siegelringzellmorphologie.
Die CT-Aufnahme zeigte eine diffuse abdominelle
und retroperitoneale Beteiligung sowie pulmonare
Metastasen. Der Patient verstarb sechs Monate später.
Bei disseminierten metastatischen Erkrankungen weisen
etwa 10 % der Fälle eine kutane Beteiligung auf [ 1 ] . Dies
weist üblicherweise auf einen fortgeschrittenen Krankheitsverlauf
hin, kann aber ebenso ein Nachweis für ein Tumorrezidiv
sein. Nur selten ist es ein Anzeichen für einen bis dahin
unbekannten bösartigen Tumor. In einer Fallstudie zeigten
1,3 % der Krebspatienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung
eine Beteiligung der Haut; bei nur 0,8 % dieser Patienten
entwickelten sich Hautläsionen als Symptom [ 2 ] . Kutane
Metastasen bei Männern gehen am häufi gsten aus Lungenkarzinomen,
die bei Frauen aus Mammakarzinomen hervor
[ 3 ] . Eine Studie zeigt, dass von allen kutanen Metastasen
bei Männern 6 % durch Adenokarzinome des Magens entstanden
waren [ 4 ] . Klinisch treten sie meist als solitäre oder
multiple, asymptomatische, nicht ulzerierende Knötchen auf,
die gewöhnlich die Abdominalwand betreffen. Sie können jedoch
auch an anderen Hautstellen, so auch am Schädel, festgestellt
werden [ 5 ] . Seltenere klinische Erscheinungsformen
sind unter anderem erysipelähnliche Läsionen, entzündliche
metastatische Karzinome, Carzinoma en cuirasse, Alopecia
neoplastica, Erythema annulare centrifugicum oder zosteriforme
Läsionen. Sie können außerdem infundibulären
Zysten, Condylomata acuminata, Narben, einer allergischen
Kontaktdermatitis oder gutartigen Weichteiltumoren ähneln.
Auch von einem ungewöhnlichen Fall von Metastasen durch
ein Siegelringkarzinom in Verbindung mit einem primären
Plattenepithelkarzinom des Kopfes wurde berichtet [ 6 ] .
Bei Metastasen der Haut bestehen schlechte Prognosen,
besonders bei Patienten mit Krebs der Lungen, Ovarien, der
oberen Luftwege oder des oberen Verdauungstraktes [ 3, 7 ] .
Die Behandlung ist häufi g palliativer Art und auf eine Milderung
der Symptome wie Schmerzen, Fötor, Sekrete oder
Blutungen begrenzt. Zusätzlich zur Operation wurden ebenfalls
Therapieoptionen wie Kryotherapie, Lasertherapie,
StrahlentherapiDiskussion
Die histopathologische Auswertung ergab die Diagnose eines
wenig differenzierten Adenokarzinoms. Während der
Tumor mit einem Antikörpercocktail gegen Panzytokeratine
(CK MNF116 und CK AE1/AE3) und mit Antikörpern
gegen Zytokeratine mit niedrigem Molekulargewicht (CK7,
CK18) angefärbt wurde, reagierte er auf Antikörper gegen
p63 und D2-40 negativ, was auf ein metastasierendes Karzinom
hindeutete. Durch die negative Reaktivität auf TTF-1
und Vimentin konnte sowohl ein pulmonares als auch renales
Neoplasma ausgeschlossen werden.
Der Patient unterzog sich einer Ösophagusgastroduodenoskopie,
die eine Verdickung der Magenschleimhaut im
Korpus und, in geringerem Maße, auch im Antrum aufzeigte
- übereinstimmend mit einem diffusen gastrischen Karzinom
(Laurén-Klassifi kation). Mehrere Biopsien wurden von
der Läsion genommen; die histopathologische Untersuchung
zeigte ein Adenokarzinom mit klassischer Siegelringzellmorphologie.
Die CT-Aufnahme zeigte eine diffuse abdominelle
und retroperitoneale Beteiligung sowie pulmonare
Metastasen. Der Patient verstarb sechs Monate später.
Bei disseminierten metastatischen Erkrankungen weisen
etwa 10 % der Fälle eine kutane Beteiligung auf [ 1 ] . Dies
weist üblicherweise auf einen fortgeschrittenen Krankheitsverlauf
hin, kann aber ebenso ein Nachweis für ein Tumorrezidiv
sein. Nur selten ist es ein Anzeichen für einen bis dahin
unbekannten bösartigen Tumor. In einer Fallstudie zeigten
1,3 % der Krebspatienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung
eine Beteiligung der Haut; bei nur 0,8 % dieser Patienten
entwickelten sich Hautläsionen als Symptom [ 2 ] . Kutane
Metastasen bei Männern gehen am häufi gsten aus Lungenkarzinomen,
die bei Frauen aus Mammakarzinomen hervor
[ 3 ] . Eine Studie zeigt, dass von allen kutanen Metastasen
bei Männern 6 % durch Adenokarzinome des Magens entstanden
waren [ 4 ] . Klinisch treten sie meist als solitäre oder
multiple, asymptomatische, nicht ulzerierende Knötchen auf,
die gewöhnlich die Abdominalwand betreffen. Sie können jedoch
auch an anderen Hautstellen, so auch am Schädel, festgestellt
werden [ 5 ] . Seltenere klinische Erscheinungsformen
sind unter anderem erysipelähnliche Läsionen, entzündliche
metastatische Karzinome, Carzinoma en cuirasse, Alopecia
neoplastica, Erythema annulare centrifugicum oder zosteriforme
Läsionen. Sie können außerdem infundibulären
Zysten, Condylomata acuminata, Narben, einer allergischen
Kontaktdermatitis oder gutartigen Weichteiltumoren ähneln.
Auch von einem ungewöhnlichen Fall von Metastasen durch
ein Siegelringkarzinom in Verbindung mit einem primären
Plattenepithelkarzinom des Kopfes wurde berichtet [ 6 ] .
Bei Metastasen der Haut bestehen schlechte Prognosen,
besonders bei Patienten mit Krebs der Lungen, Ovarien, der
oberen Luftwege oder des oberen Verdauungstraktes [ 3, 7 ] .
Die Behandlung ist häufi g palliativer Art und auf eine Milderung
der Symptome wie Schmerzen, Fötor, Sekrete oder
Blutungen begrenzt. Zusätzlich zur Operation wurden ebenfalls
Therapieoptionen wie Kryotherapie, Lasertherapie,
Strahlentherapie, Elektrochemotherapie, isolierte Extremitätenperfusion
und lokale Anwendung von Zytokinen oder
chemotherapeutischen Wirkstoffen genannt [ 8, 9 ] . Darüber
hinaus wurde ein Patient mit kutanen Metastasen eines Nierenzellkarzinoms
einer topischen Therapie mit Imiquimod
unterzogen; zunächst wurde er mit Sorafenib behandelt,
später als Second-Line-Therapie mit Sunitinib. Dreimal wöchentlich
wurde eine 5 %-ige Imiquimodcreme angewandt;
die Läsionen verschwanden bereits nach dem ersten Behandlungsmonat
und traten nach Abbruch der Inquimod-Behandlung
nicht wieder auf [ 10 ] .e, Elektrochemotherapie, isolierte Extremitätenperfusion
und lokale Anwendung von Zytokinen oder
chemotherapeutischen Wirkstoffen genannt [ 8, 9 ] . Darüber
hinaus wurde ein Patient mit kutanen Metastasen eines Nierenzellkarzinoms
einer topischen Therapie mit Imiquimod
unterzogen; zunächst wurde er mit Sorafenib behandelt,
später als Second-Line-Therapie mit Sunitinib. Dreimal wöchentlich
wurde eine 5 %-ige Imiquimodcreme angewandt;
die Läsionen verschwanden bereits nach dem ersten Behandlungsmonat
und traten nach Abbruch der Inquimod-Behandlung
nicht wieder auf [ 10 ] .

Interessenskonflikt
Keiner.

Literatur
1 Lookingbill DP , Spangler N , Helm KF . Cutaneous metastases in
patients with metastatic carcinoma: a retrospective study of
4020 patients . J Am Acad Dermatol 1993 ; 29 : 228 – 36 .
© 2017 Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Published by John Wiley & Sons Ltd. | JDDG | 1610-0379/2017/1506 677
2 Lookingbill DP , Spangler N , Sexton FM . Skin involvement as the
presenting sign of internal carcinoma. A retrospective study of
7316 cancer patients . J Am Acad Dermatol 1990 ; 22 : 19 – 26 .
3 Schwartz RA . Cutaneous metastatic disease . J Am Acad Dermatol
1995 ; 33 : 161 – 85 .
4 Brownstein MH , Helwig EB . Metastatic tumors of the skin .
Cancer 1972 ; 29 : 1298 – 307 .
5 Frey L , Vetter-Kauczok C , Gesierich A et al. Cutaneous metastases
as the first sign of metastatic gastric carcinoma . J Dtsch
Dermatol Ges 2009 ; 7 : 893 – 5 .
6 Alcaraz I , Cerroni L , Rüten A et al. Cutaneous metastases from internal
malignancies: a clinicopathologic and immuno histochemical
review . Am J Dermatopathol 2012 ; 34 : 347 – 93 .
7 Nashan D , Müller ML , Braun-Falco M et al. Cutaneous metastases
of visceral tumours: a review . J Cancer Res Clin Oncol
2009 ; 135 : 1 – 14 .
8 Kähler KC , Egberts F , Gutzmer R . Palliative treatment of skin
metastases in dermato-oncology . J Dtsch Dermatol Ges 2013 ;
11 : 1041 – 5 .
9 Solari N , Spagnolo F , Ponte E et al. Electrochemotherapy for
the management of cutaneous and subcutaneous metastasis:
a series of 39 patients treated with palliative intent . J Surg
Oncol 2014 ; 109 : 270 – 4 .
10 Okino T , Fujioka A , Nakajima H et al. Effective treatment of
metastatic renal carcinoma with topical imiquimod therapy .
J Dtsch Dermatol Ges 2014 ; 12 : 155 – 7 .

 

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