Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut

Ambra Di Altobrando (1), Michela Tabanelli (2), Emilia Crisanti (3), Emi Dika 1(), Annalisa Patrizi (1),Francesco Savoia (1)

(1) Department of Experimental, Diagnostic and Specialty Medicine – Division of Dermatology, University of Bologna, Bologna, Italy
(2) Dermatology Unit, AUSL della Romagna, Ravenna, Italy
(3) Anatomic Pathology Unit, AUSL della Romagna, Ravenna, Italy

Anamnese und klinischer Befund
Ein 79-jähriger Mann stellte sich mit mehreren grau-bräunlichen Läsionen an seinen Lippen und in seiner Mundhöhle vor. Die pigmentierten Läsionen bestanden seit 18 Monaten und waren nach und nach sichtbarer geworden. In der Anamnese des Patienten fand sich ein Melanom am oberen Scheitel der Kopfhaut mit einer Breslow-Dicke (BT) von 0,23 mm, das vor neun Jahren exzidiert wurde und durch regressive
Veränderungen gekennzeichnet war. Der Patient hatte sich einer weiten chirurgischen Exzision unterzogen, und während eines Nachbeobachtungszeitraums
von fünf Jahren waren keine klinischen oder apparativ diagnostizierten Anzeichen eines Rezidivs festgestellt worden. Abgesehen von der aktuellen Vorstellung hatte der Patient keine weiteren dermatologischen Arztbesuche unternommen. Bei der Untersuchung wurden verteilt über die Lippen und in der Mundhöhle mehrere ovale, bräunlich glatte Maculae mit gut defi nierten Rändern gefunden. Die größte pigmentierte Läsion, mit einem Durchmesser von etwa 1 cm, befand sich am harten Gaumen (Abbildung 1 a, b). Es wurden keine ähnlichen Läsionen in anderen Körperregionen beobachtet, und es gab keine Anzeichen für ein Lokalrezidiv an der vernarbten Exzisionsstelle. Die Dermatoskopie zeigte ein braunes regelmäßiges pseudoretikuläres Muster bei den Lippenläsionen und ein leicht atypisches fingerabdruckartiges Muster auf den zugänglichen Läsionen der Wangenschleimhaut (Abbildung 1 c, d). Die größte hyperpigmentierte Läsion der Mundschleimhaut konnte aufgrund der anatomischen Unzugänglichkeit nicht dermatoskopisch untersucht werden. 

Diagnostik
Durch Kopf-, Brust- und Abdomen-CT mit Kontrastmittel konnten okkulte Fernmetastasen ausgeschlossen werden. Durch die umgehend veranlasste Vorstellung bei einem HNOArzt konnte eine Beteiligung der Pharynx- und Larynxschleimhaut sowie der nasalen Schleimhaut ausgeschlossen werden. Es wurden drei Schleimhautbiopsien durchgeführt: eine vom harten Gaumen, eine von der Wangen- und eine von der Lippenschleimhaut.

Histologie
Die histopathologische Untersuchung zeigte eine vermehrte Pigmentierung der Basalschicht des Epithels mit einigen wenigen dermalen Melanophagen (Abbildung 2).

>> zur Diagnose