Millimetergroße Papeln im Gesicht

Virginia Velasco-Tamariz (1), Raquel Aragón-Miguel (1), Elena Gutiérrez-Solís (2), Mónica Milla-Castellanos (2), Francisco López-Medrano (3), Laura Corbella Vazquez (3), Raúl Recio-Martínez (4), Alfredo Pérez-Rivilla (4), José Luis Rodríguez-Peralto (5), Pablo Luis Ortiz-Romero (1), Carlos Zarco-Olivo (1)

(1) Department of Dermatology, Hospital Universitario 12 de Octubre, I+12 Research Institute, Universidad Complutense, Madrid, Spain
(2) Department of Nephrology, Hospital Universitario 12 de Octubre, I+12 Research Institute, Universidad Complutense, Madrid, Spain
(3) Department of Infectious Diseases, Hospital Universitario 12 de Octubre, I+12 Research Institute, Universidad Complutense, Madrid, Spain
(4) Department of Microbiology, Hospital Universitario 12 de Octubre, I+12 Research Institute, Universidad Complutense, Madrid, Spain
(5) Department of Pathology, Hospital Universitario 12 de Octubre, I+12 Research Institute, Universidad Complutense, Madrid, Spain

Anamnese und klinisches Bild
Eine Frau in den Zwanzigern wurde mit seit einem Monat bestehendem Fieber und Kopfschmerzen sowie Sehstörungen mit Diplopie und Visusverlust stationär aufgenommen. Anamnestisch bekannt war ein terminales chronisches Nierenversagen aufgrund einer extrakapillären Glomerulonephritis Typ I mit Verlust eines Nierentransplantats. Der Transplantatverlust war auf eine Ruptur der Spenderniereim Rahmen einer  akuten Abstoßungskrise sechs Jahre zuvor zurückzuführen. Seitdem wurde dreimal wöchentlich eine Hämodialyse durchgeführt. Die Patientin erhielt keine immunsuppressive Therapie. Bei der Aufnahme wurde eine umfassende medizinische Abklärung vorgenommen, einschließlich einer gründlichen Anamnese, der körperlichen Untersuchung und mehrerer mikrobiologischer Tests. Computertomographisch fielen ein alveoläres Infiltrat, eine Hepatosplenomegalie, multiple vergrößerte mediastinale Lymphknoten sowie ein Perikarderguss auf. Eine Magnetresonanztomographie des zentralen Nervensystems (ZNS) ergab keine auffälligen Befunde. Bei einer Lumbalpunktion fand sich ein erhöhter Eröffnungsdruck, eine niedrige Glukosekonzentration, ein leicht erhöhtes Gesamtprotein und eine erhöhte Leukozytenzahl, wobei Lymphozyten überwogen.
Bei der augenärztlichen Untersuchung fanden sich diskrete weißliche Flecken auf der Netzhaut. Im vorliegenden klinischen Kontext deuteten diese choroidalen Läsionen auf eine niedrigvirulente Pilzinfektion oder langsam wachsende Bakterien hin.
Die Patientin berichtete von mehreren, seit einem Monat bestehenden asymptomatischen hautfarbenen Läsionen  im Gesicht  Bei der Inspektion fanden sich multiple, millimetergroße
hautfarbene Papeln an Wangen, Stirn und Kinn (Abbildung 1). Trotz der geringen Größe fiel in einigen der Läsionen eine diskrete zentrale Eindellung auf. Zwei 2-mm-Stanzbiopsien wurden entnommen; die Befunde waren in beiden Fällen identisch.

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