Miniserie "Wir und Corona", Teil 1 - Das Materialthema

Gedanken machen wir uns wohl im Moment alle. Egal, ob angestellt in der Klinik ("Wann werde ich wohl in die Krise beordert?") oder in der Praxis ("Kurzarbeit - was nun?") oder selber als Praxisinhaber ("Was bedeutet Lock-down für meine Praxis?") - Keiner kann im Moment sagen, wo uns die Situation rund um die COVID-19 Epidemie noch hinbringen wird. Wir übrigens auch nicht, deswegen werden wir das auch hier nicht versuchen. 

Was wir aber gern tun möchten, ist eine Plattform zu bieten. Eine Plattform zum Austausch von Erfahrungen, Ideen und Fragen. In den letzten Wochen erfuhren wir von so viel Ereignissen, schlauen Lösungen, aber auch Erlebnissen und Sorgen, dass wir diese hier nun regelmäßg veröffentlichen und zur Diskussion stellen möchten. 

Wir und Corona - Teil 1

Um eines vorab noch einmal klarzustellen: Wir formulieren hier weder Handlungsanweisungen noch geben wir Rechtsauskunft oder Beratung. Wir geben hier lediglich Erfahrungen und Erlebnisse anderer wieder, die zum Austausch dienen sollen. Dafür freuen wir uns auf Kommentare, Eure Fragen, Ideen und Berichte!

Teil 1 - Das Materialthema

Kaum wurde bekannt, dass eine Epidemie auf uns zurollt, also schon vor einigen Wochen, begann das Hamstern der Bevölkerung. Nicht nur das berühmte Klopapier oder Hefe in den Supermärkten waren gefühlt sekundenschnell vergriffen und sind es bis heute, Anfang April immer noch. Auch im medizinischen Bereich herrschte schnell Knappheit. Masken und Desinfektionsmittel wurden nicht nur in aberwitzigen Mengen "weggekauft", sondern aus Kliniken und Praxen geklaut, wo es nicht festgeklebt war. Die Folge: Ja, man kann immernoch OP-Masken bei Amazon bestellen. Für 12 Euro das Stück. Oder selbstgenähte auf Etsy - ab 25 Euro das Stück. Nicht lachen - das ist Realität. Abrechnungstauglich sind diese sowieso nicht.
Letzte Woche also gab es beispielsweise von einer KV-Kreisstelle, welche eine Lieferung Mundschutz&FFP2 Masken erhalten hatte einen Aufruf, dass man sich welche gegen Vorlage von Personalausweis und BSNR an einer Ausgabestelle abholen könne. Was daraufhin ausgehändigt wurde, zeigt das heutige "Bild des Tages".  

So muss man eben erfinderisch werden und eines mit dem anderen verknüpfen. Unsere "Idee des Tages" ist dann gleich schon viel cooler. So berichtet uns eine niedergelassene Kollegin, man habe das Problem ganz pragmatisch gelöst: "Wir haben den Coronabedingt arbeitslosen Änderungsschneider von gegenüber beauftragt. Er näht Masken für uns aus alten Praxisshirts. Das spart Ressourcen und sie können mit der Praxiswäsche gewaschen werden. Für ihn und uns ein Gewinn."

Wie löst Ihr aktuell das Materialproblem? Schreibt es uns in die Kommentare oder per e-Mail an info(at)juderm(dot)de - Betreff: Corona-Blog!