In deiner Praxis bist du der Chef

Du bestimmst "wann", "was", und "wieviel davon". Im Gespräch mit Dr. Barbara Schubert.

Für manche ist die Frage nach einer möglichen Niederlassung als Dermatologe gar nicht so schwer zu beantworten. Wenn es in der Familie bereits jemanden gibt, einer der Eltern beispielsweise, der bereits in dieser Form praktiziert, dann hat man jahrelang Zeit, sich mit der Idee auseinanderzusetzen. Doch ist das immer alles so klar und einfach? Wir haben mit Dr. Barbara Schubert über Ihren Einstieg in die Selbständigkeit gesprochen und wollten wissen, wie bequem oder unbequem die Fußstapfen waren, in die sie getreten ist. 

JuDerm: Sie sind nach ihrer Facharztausbildung in die Praxis Ihres Vaters mit eingestiegen. War das von Anfang an klar?
B. Schubert: Im Studium hatte ich schon immer mit der Dermatologie sympathisiert, hatte zwischenzeitlich aber auch überlegt, ob ich nicht innere Medizin wählen soll. Daher hatte ich auch meine Doktorarbeit in der inneren Medizin absolviert. Im praktischen Jahr fand ich die Dermatologie dann doch vielseitiger und habe mich für die dermatologische Facharztausbildung entschieden. Während meiner Klinikzeit war mir relativ rasch klar, dass ich nicht mein Leben lang an der Uni bleiben will, sondern mich der Weg in die Niederlassung führen wird.

JuDerm: Welche Rolle spielt der Anspruch, gerade dem eigenen Vater gerecht zu werden und seine Fußstapfen zu füllen?
B. Schubert: Am Anfang war es nicht immer einfach, den Patienten einen manchmal auch anderen medizinischen Weg zu zeigen. Allerdings hatte ich  drei Monate mit meinem Vater gemeinsam, in  denen er mich den Patienten vorgestellt hatte, was den Übergang erleichtert hat. Die meisten Patienten haben sich dann doch eher schnell an die neue Ärztin gewöhnt und einem einen Vertrauensvorschuss geschenkt. Jetzt ist es auch immer wieder schön, wenn sich „alte“ Patienten nach dem Senior erkundigen und von alten Zeiten berichten.

JuDerm: Wie wichtig war die Einarbeitung durch ein erfahrenes Team, vor allem was betriebswirtschaftliche und administrative Aspekte angeht?
B. Schubert: Sehr wichtig. Ich konnte mich vor allem am Anfang  als alles noch neu war sehr auf die Medizin konzentrieren, da der administrative und betriebswirtschaftliche Teil einfach wie gewohnt seinen Weg lief.

JuDerm: Würden Sie sagen, sie seien „angekommen“ oder gibt es noch berufliche Etappen, deren Herausforderung sie gerne annehmen möchten?
B. Schubert: Berufliche und persönliche Herausforderungen gibt es immer, ich würde mich aber doch als „angekommen“ bezeichnen. 

Dr. med. Barbara Schubert 

Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Allergologie, Berufsdermatologie (ABD)